11150 Patient Blood Management richtig implementieren und überwachen
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Zunehmend ältere und schwerer vorerkrankte Patienten sowie zunehmend komplexere Eingriffe benötigen häufiger die Gabe von Fremdblutkonserven. Ein Mangel an Blutspendern, der sich aktuell durch die Verunsicherung und Beschränkung der Coronapandemie massiv verschlechtert hat, steht dem entgegen und hat vor allem in den Sommermonaten 2020 und 2021 zu einer erheblichen Verknappung an Blutkonserven geführt. Zusätzlich zeigt die wissenschaftliche Evidenz Nachteile im gesundheitlichen Outcome sowohl für die Blutarmut als auch für die (unkritische) Gabe von Fremdblut. Aufgrund dieser Probleme gewinnt das Konzept der „patientenindividualisierten Hämotherapie”, international „Patient Blood Management” genannt, immer mehr an Bedeutung. Die drei Säulen dieses Konzepts und seine Implementierung im Sinne eines Qualitätsmanagements der Hämotherapie werden in diesem Beitrag dargestellt. Arbeitshilfen: von: |
1 Warum Patient Blood Management?
Seit 2010 empfohlen, seit 2017 verpflichtend
Seit 2010 empfiehlt die WHO ihren Mitgliedsstaaten die Implementierung von Patient Blood Management (PBM) (patientenindividualisierte Hämotherapie).
Seit 2010 empfiehlt die WHO ihren Mitgliedsstaaten die Implementierung von Patient Blood Management (PBM) (patientenindividualisierte Hämotherapie).
In der „Richtlinie Hämotherapie” [1] der Bundesärztekammer 2017, die einen de facto Gesetzescharakter hat, wird in Richtlinienkapitel 4.2 gefordert, eine „patientenindividualisierte Hämotherapie” umzusetzen. 2018 gab es in Frankfurt eine Konsensus-Konferenz zu den umzusetzenden Schritten [2].
Des Weiteren besteht eine ethische Verpflichtung zum sorgsamen Umgang mit dem Blut von Spendern, die dieses freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung stellen.



