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10204 Kulturelle Bedingungen und Grundpostulate der Personalarbeit im Krankenhaus

Die Qualität der Personalarbeit in einem Krankenhaus hängt einerseits davon ab, wie gut die kulturellen Besonderheiten, die das klinische Kerngeschäft des Krankenhauses prägen, bei personalpolitischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Sie wird zum anderen davon bestimmt, wie konsequent die personalpolitischen Strategien in den verschiedenen Feldern des Personalmanagements auf der Grundlage diverser Grundpostulate aufeinander abgestimmt werden.
Sowohl die kulturellen Bedingungen als auch die Grundpostulate der Personalarbeit werden nachfolgend im Detail beschrieben. Die Anwendung der Grundpostulate als Entscheidungskriterien bedingt deren Operationalisierung; für einige dieser Grundsätze werden Vorschläge dafür vorgelegt.
von:

1 Vorbemerkungen

Lernen von anderen Branchen, aber ...
Die Träger des – institutionell verstandenen – Personalmanagements eines Krankenhauses, das sind die Geschäftsführer bzw. Geschäftsführerinnen, die Führungskräfte und die Verantwortlichen für die Personalabteilungen, haben schon vor langer Zeit damit begonnen, von den Erfahrungen der Personalmanager in anderen Wirtschaftszweigen zu lernen und zu profitieren. Methoden und Instrumente der Personalführung, des Personalcontrollings und der Organisation der Personalarbeit, um nur einige der Felder des – funktional verstandenen – Personalmanagements zu nennen, wurden übernommen, für die Anwendung im Krankenhaus gegebenenfalls adaptiert und erfolgreich praktiziert.
Kulturelle Bedingungen prägen Personalarbeit
Eine der großen Herausforderungen für die dafür verantwortlichen Krankenhausakteure war und ist, dabei zu berücksichtigen, dass für die Personalarbeit in einem Krankenhaus andere kulturelle Bedingungen gelten als für die Personalarbeit zum Beispiel in einer Fabrik für das Herstellen von Autos oder in einer Bank. So unterscheidet sich der Prozess für das Wiederherstellen der Gesundheit in vielerlei Hinsicht von den erwähnten Produktions- bzw. Dienstleistungsprozessen: Patientinnen und Patienten nehmen – anders als der Bearbeitungsgegenstand in der Autoindustrie – die Ergebnisse der von den Ärztinnen und Ärzten, von den Pflegefachkräften und von anderen Mitgliedern der therapeutischen Teams zu fällenden Entscheidungen, die Behandlung betreffend, nicht kommentarlos hin. Zunehmend erwarten die zu Behandelnden, an der Festlegung des Behandlungsziels und an der Bestimmung der Maßnahmen, die für dessen Erreichen umgesetzt werden müssen, aktiv beteiligt zu werden. Oder: Medizinische Leistungen können nicht auf Vorrat erbracht und bis zu ihrer Nachfrage gelagert werden. Zu allen diesen Besonderheiten des Medizinbetriebs später mehr.
Personalarbeit an Grundpostulaten orientieren
Die Inanspruchnahme der Krankenhäuser durch hilfesuchende Menschen ändert sich – nicht nur in Corona-Zeiten – unter anderem deshalb, weil Krankheitsverläufe entgegen bisheriger Praxis erfolgreich behandelt werden können. Hinzu kommt: Die externen, nicht nur die finanziellen, Rahmenbedingungen werden immer wieder neu geordnet. Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten trotz dieser neuen Herausforderungen gewährleisten zu können, werden personalpolitische Entscheidungen gefällt, Personalmanagementkonzepte (P-K) werden angepasst. Diese müssen – wenn sie den gewünschten Erfolg haben sollen – in den verschiedenen Feldern des Personalmanagements – dazu zählen unter anderem die Personalbedarfsbestimmung, die Personalbestandsanalyse und das Personalkostenmanagement – aufeinander abgestimmt umgesetzt werden können. Die personalpolitischen Maßnahmen müssen sich deshalb an einvernehmlich festgelegten Grundsätzen orientieren.

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