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10224 Führungskräftefeedback – oder: Wie man Leitbilder zum Leben erweckt

Zahlreiche Unternehmen und Organisationen, so auch viele Einrichtungen des Gesundheitswesens, verfügen heute über Unternehmens-, Kunden- und Serviceorientierungs- oder auch Führungsleitbilder. Diese sind je nach Zielsetzung sehr unterschiedlich formuliert und adressieren verschiedene Intentionen (s. Kap. 06210 in diesem Werk).
Häufig wird an solchen Leitbildern allerdings kritisiert, dass sie lediglich auf dem Papier existieren und mit dem Alltag in Organisationen nur wenig zu tun haben, weil dort Sachzwänge, persönliche Inkompetenzen oder auch fehlende Bereitschaft zur Umsetzung der Inhalte der Leitbilder eine Verwirklichung des angestrebten Soll-Zustands verhindern, der in den Leitbildern formuliert wird.
Um den Umsetzungsgrad von Führungsleitbildern zu erfassen, müssen die Mitarbeitenden nach dem konkreten Verhalten ihrer Vorgesetzten im Arbeitsalltag gefragt werden. Hierfür hat sich in den letzten Jahren das Instrument des Führungskräftefeedbacks in Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen etabliert. Es dient zur Evaluation von Ist-Zuständen im Hinblick auf einen Soll-Anspruch und stellt damit ein wesentliches Verfahren zur Qualitätskontrolle dar.
von:

1 Das Führungskräftefeedback als personalwirtschaftliches Instrument

Sinn und Zweck
Beim Führungskräftefeedback handelt es sich demnach um ein personalwirtschaftliches Instrument zur systematischen, individuellen Rückmeldung der Wirkung des Führungsverhaltens eines Vorgesetzten durch die ihm unterstellten Mitarbeiter in Bezug auf unternehmens- oder organisationsrelevante Kriterien und Merkmale im Bereich Führung und Zusammenarbeit (Führungsgrundsätze/Führungsleitlinien). Das Führungskräftefeedback wird eingesetzt, um eine partnerschaftliche Gestaltung des Beziehungsfelds zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zu erreichen sowie eine kooperative und kommunikative Arbeits- und Führungskultur in einer Organisation aufzubauen.
Hohe Anforderungen an Führungskräfte ...
Die Anforderungen, die Organisationen an ihre Führungskräfte stellen, sind vielfältig. Neben ihren fachlichen Aufgaben sollen sie beispielsweise eine kooperative, offene und diskriminierungsfreie Zusammenarbeit und Kommunikation sicherstellen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung fördern. Das Führungsverhalten soll zudem durch Verantwortungs- und Entscheidungsbereitschaft, Kreativität und innovatives Arbeiten geprägt sein. Eine hohe Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Einbeziehung ihrer vielfältigen Kompetenzen sollen die Zusammenarbeit im Alltag prägen. Solcherlei Ansprüche schlagen sich in den Anforderungsprofilen für Führungskräfte sowie den Führungsgrundsätzen von Organisationen nieder.
... aber auch Unterstützungsangebote
Daher existieren in den allermeisten Organisationen auch vielfältige Schulungs- und Coachingangebote zur Unterstützung der Führungskräfte, die an sie gestellten Anforderungen in konkretes Führungshandeln umzusetzen. Im Idealfall existiert auch ein Führungskräftefeedbackverfahren, das als wichtiges Element der Kommunikation über Fragen der Führung und Zusammenarbeit ein wesentlicher Teil eines Rahmenkonzepts zur Personalentwicklung der jeweiligen Organisation ist. Im öffentlichen Dienst ist die Einschätzung der Vorgesetzten durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Personalführungs- und Personalentwicklungsmaßnahme sogar in der Bundeslaufbahnverordnung (§ 46 Abs. 2 Nr. 6) verankert.

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