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10710 Was der Qualitätsmanager vom Konfliktmanagement wissen sollte

Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, Zielkonflikte in Einrichtungen und Organisationen als „normalen” Vorgang zu betrachten und zugleich als Chance zu begreifen, einrichtungsinterne Probleme zu erkennen und zu überwinden.
Neben Kosten, Personal, Qualität usw. rückten in den letzten Jahren zunehmend ebenso einrichtungsinterne Konflikte in den Fokus des Managements. Einerseits geht es vor allem darum, einrichtungsinterne sowie -externe Konflikte und mögliche damit verbundene Mehrkosten zu vermeiden. Andererseits bieten gerade Konflikte die Chance, einrichtungsinterne Veränderungen anzustoßen bzw. Neues zu initiieren. Allerdings steht die Konfliktbehandlung traditionell im Mittelpunkt von Fachgebieten wie Rechtswissenschaften, Psychologie sowie Friedensforschung bzw. Militärwissenschaften. Ein Qualitätsmanager verfügt in der Regel nicht über eine Ausbildung auf diesen Gebieten. Gleichwohl ist er regelmäßig mit Konfliktsituationen konfrontiert, bei denen seine Fähigkeiten als Vermittler oder Schlichter gefordert werden.
Im folgenden Beitrag steht die Frage, was soll, was will und was kann ein „Konfliktmanagement” in einer Einrichtung oder Organisation leisten, im Mittelpunkt.
von:

1 Konflikte erkennen und bewältigen

Das Wort „Konflikt” selbst stammt von dem lateinischen Substantiv „conflictus” und bedeutet Aneinanderschlagen, Zusammenstoßen bzw. im weiteren Sinne auch Kampf oder Streit. Darum verwundert es natürlich nicht, dass Konflikte in erster Linie meist etwas Negatives wie Ärger, Aufregung, Angst, Spannung, Stress, Aggression, Unsicherheit, Wut, Schuldgefühle, Kampf, Angriff assoziieren. Doch bei Betrachtung unserer konfliktreichen Menschheitsgeschichte zeigt sich, dass Konflikte andererseits natürlich auch mit solchen Aspekten wie Veränderung, Weiterentwicklung, Innovation, Kompromiss, Hoffnung, Konsens, Chance in Verbindung stehen. Doch ob positiv oder negativ belegt, stehen sich im Falle eines Konflikts mindestens zwei verschiedene Ansichten oder Interessen gleichzeitig gegenüber.
Definition
In der freien Enzyklopädie „Wikipedia” steht zum Begriff Konflikt: „Ein Konflikt entspringt Tendenzen oder Absichten, deren gleichzeitige Verwirklichung sich ausschließt. Die Konfliktforschung erforscht die Entstehung und entwickelt Lösungsstrategien, um die Auswirkungen eines Konfliktes begrenzen zu können.” [1] Kurz gesagt, versteht sich ein Konflikt folglich als Folge wahrgenommener Differenzen, die gegenseitig im Widerspruch stehen und eine Lösung erfordern.
Konfliktforschung als Friedensforschung
Aufgrund möglicher Auswirkungen von Konflikten zwischen einzelnen Menschen, Menschengruppen oder ganzen Nationen existieren bereits seit frühester Menschheitsgeschichte vielfältige Instrumentarien, die die Beilegung von Konflikten unterstützen. Dazu gehören z. B. neben Regelungen wie Kodizes, Gesetze oder Verträge sowie Institutionen wie Gerichte, Verwaltungen oder Parlamente allerdings auch solche wie Armeen und Waffen. Mit der Erkenntnis im 20. Jahrhundert, dass eine militärische Konfliktlösung zunehmend Gefahr läuft, die Erde als Gesamtheit zu zerstören, rückte mit der Etablierung einer Konfliktforschung als „Friedensforschung” die wissenschaftliche Analyse von Konflikten und ihrer Lösung in den Fokus der Betrachtung.

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