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10714 Gefährdungsfaktor Traumatisierung – so schützen Sie Ihr Personal

Der Beitrag stellt mögliche Ursachen, vor allem aber die Folgen von potenziell traumatisierenden Erfahrungen im Bereich der medizinischen Behandlung und Pflege vor. Im Gesundheitswesen spielen sowohl primäre als auch sekundäre Traumatisierungen eine Rolle. Beide können erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlergehen von Mitarbeiter:innen haben. Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit und -bereitschaft und damit auf die Qualität der Arbeit sind möglich.
Der Beitrag beschreibt, wie Sie Ihr Personal durch präventive Maßnahmen schützen, und geht darauf ein, welche Handlungsoptionen Sie zur Intervention bei Traumatisierung im Gesundheitsbereich haben.
von:

1 Einleitung

Ein Trauma kann schnell entstehen
Aus der BILD-Zeitung (online) vom 22.04.2022:
Sulzbach – Großeinsatz der saarländischen Polizei am Freitagmorgen am Knappschaftsklinikum in Sulzbach!
Dort wurde ein Senior morgens wegen einer Erkrankung stationär aufgenommen. Eine Polizeisprecherin: „Der ältere Herr war allerdings nicht mehr in der Lage, die Notwendigkeit einer medizinischen Behandlung einzusehen.”
Er soll sich deshalb in seinem Krankenzimmer verbarrikadiert, niemand an sich herangelassen haben. Gegen 8.15 Uhr rief eine Ärztin die Polizei: Der 87-Jährige aus Quierschied hatte zu dem Zeitpunkt das Pflegepersonal mit einer abgebrochenen Glasflasche bedroht.
Die rückte mit vier Kommandos an, betrat in Schutzwesten und taktischen Schilden das Gebäude. Dann gelang es der Polizei, ihm die Flaschenreste abzunehmen. Der Senior wurde mit dem Rettungswagen in die SHG-Klinik auf den Saarbrücker Sonnenberg gebracht. Bei der Aktion wurde niemand verletzt.
Bedrohungen nehmen zu
Die Nachrichten über Bedrohungen und tätliche Übergriffe auf medizinisches, aber auch Pflegepersonal werden immer häufiger. Auch wenn es immer noch an offiziellen statistischen Angaben zur Quantität und Qualität solcher Vorfälle mangelt, zeigt das Gespräch mit Arbeitnehmern in diesen Bereichen, dass sowohl die Angst vor Übergriffen als auch selbst erlebte Bedrohungen und Gewaltanwendungen das Denken und Handeln zunehmend beeinflussen.

2 Traumatisierungen am Arbeitsplatz in Medizin und Pflege: Wodurch sie entstehen, welche Folgen sie haben

Traumatische Erfahrungen sind keine Seltenheit
In Deutschland macht circa 40 Prozent der Bevölkerung einmal im Leben eine traumatische Erfahrung. Darunter versteht man Erfahrungen deutlich außerhalb des normalen Erlebens. Sie verletzen unsere selbstverständlichen Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Vertrauen und Gerechtigkeit derart, dass ein permanentes Gefühl von Bedrohung und Beschädigung entstehen kann. Eine solche Erfahrung muss in besonderer Weise verarbeitet werden.

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