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04101 Zertifizierungsverfahren im deutschen Gesundheitswesen

Dieser Beitrag ist in erster Linie für Leser bestimmt, die sich im Rahmen der beruflichen Praxis oder ihrer Ausbildung einen schnellen Überblick über verschiedene Aspekte der Zertifizierung von Managementsystemen im deutschen Gesundheitswesen verschaffen wollen.
Das Qualitätsmanagement steht dabei im Vordergrund, der Beitrag gibt aber auch Verweise auf benachbarte und im Gesundheitswesen an Bedeutung gewinnende Themen, wie Informationssicherheit, Umweltmanagement und andere Aspekte. Am Ende finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten der inzwischen sehr zahlreichen speziellen Zertifizierungsverfahren für einzelne Versorgungsbereiche: Akutkliniken, stationäre Rehabilitation, niedergelassene Ärzte und medizinische Fachzentren. Auch die Schnittstellen in die Labordiagnostik und Pathologie werden berührt.
Die Gliederung des Artikels folgt zwar einer bestimmten Logik, die aber vom Leser gern ignoriert werden kann. Die einzelnen Abschnitte sind durchaus separat für sich lesbar.
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Fest etabliert
Seit 1996 in Deutschland die ersten medizinischen Einrichtungen zertifiziert worden sind, hat sich das Thema Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Systemen im deutschen Gesundheitswesen fest etabliert. Neben dem international führenden Standard ISO 9001 für Qualitätsmanagement-Systeme finden zahlreiche weitere Zertifizierungsmodelle breite Anwendung, die in der Regel auf bestimmte Versorgungsbereiche zugeschnitten sind.
Leider folgt daraus, dass durch die Vielzahl der unterschiedlichen Standards und der damit verbundenen Zertifizierungsverfahren die Transparenz nicht gewachsen ist. Dies trifft insbesondere dort zu, wo es in einem Versorgungsbereich mehrere konkurrierende Zertifizierungsverfahren gibt, die sich vom Design her deutlich unterscheiden. Selbst für Fachleute ist es schwierig geworden, die unterschiedlichen Inhalte der zahlreichen Zertifizierungsmodelle zu übersehen. Für Patienten ist dies naturgemäß noch schwieriger. So gibt es beispielsweise Zertifizierungsverfahren mit jährlicher Überwachung der zertifizierten Einrichtung und solche, bei denen die Überwachung nur alle drei Jahre erfolgt. Die geforderte Qualifikation der eingesetzten Auditoren und Experten weist ebenfalls eine erhebliche Spannweite auf, sodass eine Vergleichbarkeit von Zertifikaten zu hinterfragen ist.
Neu aufgelegte Standards
Der vorliegende Beitrag soll eine Einführung in das Thema Zertifizierung von Managementsystemen im deutschen Gesundheitswesen sein. In jüngster Zeit sind eine Reihe von Standards neu aufgelegt worden. Dazu gehört etwa die ISO 17021-1:2015, die grundlegende Anforderungen an Zertifizierungsgesellschaften und die Abwicklung von Zertifizierungsverfahren definiert. Ebenso betrifft es die ISO 9001:2015, den grundlegenden internationalen Standard für Qualitätsmanagementsysteme. Auch sind in der Zwischenzeit praktisch alle fachspezifischen Zertifizierungsmodelle aktualisiert worden und einige weitere sind neu hinzugekommen. Schließlich haben sich auch die Rahmenbedingungen im deutschen Gesundheitswesen selbst in den letzten Jahren verändert.

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