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06301 Optimierung von Übergaben in der Pflege: mit knappen Ressourcen zu besseren Ergebnissen

In der Pflege zählen Übergaben als zentraler Arbeitsbestandteil zu den zeitintensivsten Routinetätigkeiten. In Befragungen äußern sich Pflegende wenig zufrieden mit den Abläufen von Übergaben [1], was maßgeblich an den häufigen Störungen während der Übergabegespräche liegt, aber möglicherweise auch an fehlenden Standards und Diskontinuitäten im Informationsfluss. Darüber hinaus besteht bei Pflegenden oft Unsicherheit bezüglich der Relevanz von Informationen bzw. wie diese möglichst strukturiert übermittelt werden können. Der Beitrag zeigt Formen von Übergaben, die weniger fehleranfällig und mit geringeren zeitlichen Aufwänden zu „besseren” Ergebnissen führen.
Arbeitshilfen:
von:

1 Wie laufen Übergaben ab?

Begriffsbestimmung
In Übergaben werden tagesaktuelle, pflegerelevante und medizinische Informationen über Patienten an die nachfolgende Arbeitsschicht weitergegeben. Dazu müssen in kürzester Zeit die wesentlichen Informationen für die nachfolgende Schicht zusammengefasst werden. Übergaben dienen dem übergeordneten Ziel, die pflegerische Versorgung der Patienten lückenlos zu sichern, d. h. einen kontinuierlichen Arbeitsablauf zu gewährleisten. Die Folgeschicht soll möglichst umfassend informiert werden, um aufkommende Fragen beantworten zu können. Dabei scheint es als Zeichen pflegerischer Kompetenz zu gelten, wenn zahlreiche Fakten möglichst schnell „abgespult” werden. Unterbrechungen zum besseren Verständnis durch Nachfragen sind eher selten, wenn, dann trauen sich dies eher erfahrene oder ältere Kolleginnen [2]. Weiterhin wird durch diese ausführliche Informationsweitergabe auch vermittelt, wie viel Arbeit zu erledigen war und was alles geleistet wurde, d. h., die eigene Arbeitsleistung und -anstrengung wird dargestellt. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass neben der Vermittlung von Informationen zusätzlich auch Inhalte auf einer anderen Ebene transportiert werden. Es geht neben der Vermittlung von Informationen auch darum Kompetenz und Effizienz herauszustellen.

1.1 Inhalte von Übergaben

Im Rahmen einer Übergabe berichtet eine Person über die aktuellen Veränderungen und Erfahrungen mit dem jeweiligen Patienten in der zurückliegenden Schicht.
Faktenorientierung
Dabei liegt der Fokus überwiegend auf medizinischen Fakten. Bei der Übergabe eines neu aufgenommenen und unbekannten Patienten wird in der Regel im Rahmen einer Erstübergabe zunächst sehr viel ausführlicher auch über den sozialen Hintergrund, biografische und anamnestische Angaben sowie den bisherigen Krankheitsverlauf berichtet. Darüber hinaus wird der aktuelle Ist-Zustand bei der Aufnahme ausführlich beschrieben. Im Laufe des stationären Aufenthalts verändert sich der Schwerpunkt der Übergabe jedoch und es stehen zunehmend aktuelle Angaben im Vordergrund. Es werden primär Diagnosen, Therapien und Anordnungen weitergegeben, aktuelle Befunde und verabreichte Medikamente beschrieben.

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