06303 Notfallpflege unter Pandemiebedingungen
Seit Anfang des Jahres 2020 beeinflusst eine pandemische Lage die Gesellschaft. Notfallpflegende sind stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen – ob es personelle und materielle Ressourcenengpässe sind oder fachliche Überforderungen bei Pflegenden, die zur Entlastung in der Notaufnahme eingesetzt werden. Der Umgang mit Belastungssituationen ist nach wie vor ein großes Thema, und zusätzliche Anfeindungen von Angehörigen von z. B. ungeimpften Patient*innen gehören zum jetzigen Alltag dazu. Der bestehende und auf uns zukommende Personalkräftemangel bedarf klarer Richtlinien und Verfahrensanweisungen. Wie kann Qualitätsmanagement in einer Notaufnahme während einer Pandemie funktionieren? Dieser Beitrag zeigt, wie eine sinnvolle Vorbereitung auf zukünftige pandemische Lagen gelingen kann. Arbeitshilfen: von: |
1 Notfallpflege in Zeiten der Pandemie
Das Profil der Notfallpflege umfasst bereits im normalen Arbeitsalltag ein sehr herausforderndes Tätigkeitsspektrum. Dazu gehören unter anderem die Sicherstellung der medizinischen Notfallversorgung, Behandlungsdringlichkeiten mithilfe von validierten Ersteinschätzungssytemen, z. B. Emergency-Severity-Index (ESI) oder Manchester-Triage-System (MTS), strukturiert und zuverlässig einzuschätzen, Patient*innen mit akuten und lebensbedrohlichen, aber auch mit psychischen oder physischen Erkrankungen zu überwachen und das Auftreten verschiedenster spezieller Pflegesituationen zu beherrschen. Zu den speziellen Pflegesituationen gehören unter anderem die Versorgung von an Demenz erkrankten Patient*innen, die Wundversorgungen, das Anlegen von Stütz- und Gipsverbänden oder die Versorgung von lebensbedrohlich Erkrankten im Schockraum. „Der Notfallpatient stellt eine hochkomplexe Pflegesituation dar, denn er kommt aus allen Altersgruppen und weist unterschiedliche Schweregrade an heterogenen somatischen/psychischen Erkrankungen auf sowie unterschiedlichste soziokulturelle Herkünfte. Bei der Behandlung des Notfallpatienten muss seine Selbstbestimmung immer beachtet werden.” [1]
Kommunikation mit den Angehörigen
Nicht zu vergessen ist die weitere Versorgung von Zugehörigen in der Notaufnahme, die durch eine Notfallsituation (Erkrankung oder Unfall) einen engen Angehörigen verloren haben und nun allein zurückleiben. Die Kommunikation mit den Zugehörigen/Angehörigen ist von vielen Aspekten abhängig. Oftmals sind es die räumlichen Bedingungen für Wartesituationen, wo mehrere Wartende sitzen und sich somit Situationen aufschaukeln können. Die Qualität der ersten Begegnung mit Mitarbeitenden am Empfang oder aus dem Pflege- und Behandlungsteam ist häufig von kurzen und knappen Worten geprägt, die emotionale Beteiligung und die Einbeziehung der Zugehörigen in Entscheidungen und Behandlungsprozesse sind nur wenige Faktoren, die positiv oder negativ verstärkend auf die erkrankten Patient*innen wirken können. Herausfordernd sind des Weiteren die rechtlichen Bestimmungen rund um die Themen Schweigepflicht und Datenschutz und die zu schützende Intim- und Privatsphäre von Patient*innen. Somit bewegen sich Notfallpflegende in einem Spannungsfeld diverser Rechtsgrundlagen, die in der Kommunikation mit Zugehörigen zu beachten sind. In der Aufnahmesituation sind Zugehörige meist in einer zurückhaltenden Gastrolle. Diese Passivität kann mitunter für Unsicherheit, Überforderung, Angst und Unverständnis sorgen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Haltung von Notfallpflegenden in der Notaufnahme gegenüber Zugehörigen und Patient*innen als hilfs- und informationsbedürftige Personen die Grundlage einer wertschätzenden, kommunikativ-professionellen Beziehung darstellt und zeitlich auf den Behandlungsprozess begrenzt ist.
Nicht zu vergessen ist die weitere Versorgung von Zugehörigen in der Notaufnahme, die durch eine Notfallsituation (Erkrankung oder Unfall) einen engen Angehörigen verloren haben und nun allein zurückleiben. Die Kommunikation mit den Zugehörigen/Angehörigen ist von vielen Aspekten abhängig. Oftmals sind es die räumlichen Bedingungen für Wartesituationen, wo mehrere Wartende sitzen und sich somit Situationen aufschaukeln können. Die Qualität der ersten Begegnung mit Mitarbeitenden am Empfang oder aus dem Pflege- und Behandlungsteam ist häufig von kurzen und knappen Worten geprägt, die emotionale Beteiligung und die Einbeziehung der Zugehörigen in Entscheidungen und Behandlungsprozesse sind nur wenige Faktoren, die positiv oder negativ verstärkend auf die erkrankten Patient*innen wirken können. Herausfordernd sind des Weiteren die rechtlichen Bestimmungen rund um die Themen Schweigepflicht und Datenschutz und die zu schützende Intim- und Privatsphäre von Patient*innen. Somit bewegen sich Notfallpflegende in einem Spannungsfeld diverser Rechtsgrundlagen, die in der Kommunikation mit Zugehörigen zu beachten sind. In der Aufnahmesituation sind Zugehörige meist in einer zurückhaltenden Gastrolle. Diese Passivität kann mitunter für Unsicherheit, Überforderung, Angst und Unverständnis sorgen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Haltung von Notfallpflegenden in der Notaufnahme gegenüber Zugehörigen und Patient*innen als hilfs- und informationsbedürftige Personen die Grundlage einer wertschätzenden, kommunikativ-professionellen Beziehung darstellt und zeitlich auf den Behandlungsprozess begrenzt ist.
Pandemiebedingte Belastungen
Hinzu kommen pandemiebedingt die personellen und materiellen Ressourcenengpässe, die fachliche Überforderung bei den Pflegenden, die als zusätzliche Hilfe und zur Entlastung in der Notaufnahme eingesetzt werden, ohne eine nennenswerte Einarbeitung in diesen hochkomplexen Arbeitsbereich bekommen zu haben. Das Arbeiten in Schutzkleidung, das An- und Wieder-Ausziehen der Schutzkleidung, das permanente Tragen einer FFP2-Maske und die Angst, sich selbst und zu Hause Familienmitglieder zu infizieren, da die Infektionsgefahr aufgrund der beruflichen Exposition deutlich gegenüber der Normalbevölkerung erhöht ist, waren und sind ständige Begleiter. Und natürlich dürfen die Herausforderungen durch eine Doppelbelastung der Alltagsorganisation, inklusive familiär anfallender Aufgaben wie Homeschooling, nicht außer Acht gelassen werden.
Hinzu kommen pandemiebedingt die personellen und materiellen Ressourcenengpässe, die fachliche Überforderung bei den Pflegenden, die als zusätzliche Hilfe und zur Entlastung in der Notaufnahme eingesetzt werden, ohne eine nennenswerte Einarbeitung in diesen hochkomplexen Arbeitsbereich bekommen zu haben. Das Arbeiten in Schutzkleidung, das An- und Wieder-Ausziehen der Schutzkleidung, das permanente Tragen einer FFP2-Maske und die Angst, sich selbst und zu Hause Familienmitglieder zu infizieren, da die Infektionsgefahr aufgrund der beruflichen Exposition deutlich gegenüber der Normalbevölkerung erhöht ist, waren und sind ständige Begleiter. Und natürlich dürfen die Herausforderungen durch eine Doppelbelastung der Alltagsorganisation, inklusive familiär anfallender Aufgaben wie Homeschooling, nicht außer Acht gelassen werden.