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08150 Lean-Transformationsmanagement

Patient*innen kommen immer zuerst. Das ist der Leitsatz von Lean Hospital. Es basiert auf den zwei Grundprinzipien „Respekt für den Einzelnen” und „Kontinuierliche Verbesserung”. Das bildet den Ausgangspunkt für eine holistische Veränderung – eine Transformation. Dieser Beitrag zeigt auf, welche Dimensionen eine erfolgreiche Transformation nach Lean umfasst und zeigt an zwei konkreten Umsetzungsbeispielen (Lean-Bettenstation und Lean-Klinikorganisation), was Lean im Krankenhausalltag bedeutet.
von:

1 Einführung in die Lean-Philosophie

Ein Fall aus der Praxis
Es ist Donnerstagabend. Kurz nach 21.00 Uhr macht sich die 88-jährige Frau Lehnert auf den Weg ins Bett. Es ist dunkel und sie verliert kurz ihre Orientierung. Sie stürzt. Sie schafft es glücklicherweise wieder aufzustehen und sich in ihr Bett zu schleppen. Die Schmerzen sind stark. Sie drückt den Notfallknopf, den sie seit ihrem letzten Schlaganfall zu Hause hat. Nach einer kurzen Rücksprache ruft der Telefondienst den Notarzt. Dieser kommt rasch und weist die Patientin mit Verdacht auf einen weiteren Schlaganfall in die Notaufnahme des nahe gelegenen Universitätsklinikums ein. In der Notaufnahme wird Frau Lehnert aufgrund der Initialdiagnose des Notarztes der spezialisierten Notfallabteilung der Stroke Unit zugewiesen. Die üblichen Schritte und Untersuchungen werden eingeleitet. Das Resultat: kein Schlaganfall. Die zuständige Assistenzärztin weist Frau Lehnert aufgrund ihrer Schmerzen trotzdem in die Bettenabteilung der Neurologie ein.
Während der Assistenzarztvisite am nächsten Tag wird festgehalten, dass Frau Lehnert zwar starke Schmerzen, aber kein neurologisches Problem hat. Sie soll noch am gleichen Tag entlassen werden. Der zuständige Pflegefachmann Kurz informiert die Angehörigen. Der Sohn von Frau Lehnert kommt am Nachmittag auf die Station, um seine Mutter abzuholen. In der Zwischenzeit wurde der Entscheid jedoch von der zuständigen Oberärztin aufgehoben. Frau Lehnert sei noch nicht bereit zur Entlassung. Sie müsse noch mindestens bis Anfang nächster Woche im Krankenhaus bleiben. Die Sorge und der Frust der Angehörigen steigen. Frau Lehnert erhält starke Schmerzmittel, damit die Situation erträglich ist.
Am Wochenende betreut der Dienstarzt die Station. Dieser hat nur die Kapazität, sich um die allerdringendsten Fälle zu kümmern. Frau Lehnert gehört nicht dazu. Für sie geht es erst am Montagmorgen weiter. Bei der Visite entscheidet die Oberärztin, nochmals die Diagnostik einzuschalten. Eine Computertomografie wird angeordnet – am nächsten Tag findet sich eine Lücke im Programm. Das Ergebnis löst das Rätsel um die Schmerzen von Frau Lehnert: Beim Sturz hat sie sich eine Fraktur der Wirbelsäule zugezogen. Sie muss operiert werden und wird in die Traumatologie verlegt. Die Operation erfolgt am Freitagmorgen – eine Woche nach ihrem Sturz. Nach der Operation folgt ein Aufenthalt auf der Intensivstation, auf der Normalstation und eine mehrwöchige Rehabilitation.

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