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09153 Interkulturelle Kommunikation im Gesundheitswesen

Immer mehr Praxen, Kliniken und Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, Patientinnen und Patienten aus anderen Kulturkreisen zu behandeln. Welche Aspekte sind wichtig, um eine interkulturelle Kommunikation im Gesundheitswesen zu gewährleisten? Was müssen Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger beachten und tun, damit Diagnose, Therapie und Pflege in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts und in einem wertschätzenden Umgang miteinander gelingen können?
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1 Was bedeutet interkulturelle Kommunikation heute?

Wachsende internationale Mobilität mit Migrationsbewegungen, Massentourismus und vermehrte berufliche Reisetätigkeiten über den ganzen Globus bewirken umfassende Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Es entstehen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich neue Formen der Organisation und der Kommunikation. Im Jahr 2014 lebten beispielsweise in Deutschland ca. 16.4 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund, das sind 20,3 Prozent der Bevölkerung. Hinzu kommt, dass das Jahr 2015 für Deutschland ein besonderes Jahr der Zuwanderung war [1].
Verstärkter interkultureller Austausch
Insgesamt führt dies zu einem verstärkten interkulturellen Austausch und zu Begegnungen diverser Arten von Kulturen und Zivilisationen weltweit. Dies können Individuen in bestimmten privaten und beruflichen Kontexten sein, soziale Gruppen, Organisationen, Gemeinden, unterschiedliche Gesellschaften oder Staaten. Diese unterschiedlichen Formen treffen aufeinander und bilden eine Schnittmenge, in der sie miteinander kommunizieren, auf freiwilliger oder auch unfreiwilliger Basis. Die unterschiedlichen Standards, Gewohnheiten, Rituale der Kommunikation sind eine Herausforderung, sich einander anzunähern und eine Ebene des gegenseitigen Verstehens zu entwickeln. In der Interaktion unterscheiden sich nicht nur die Sprache, sondern auch bestimmte kulturelle Muster und Verhaltensweisen. Was uns selbstverständlich erscheint, kann in anderen Kulturen nicht so gelten.
Missverständnisse und Fehlinterpretationen
Es besteht eine große Gefahr von Missverständnissen und Fehlinterpretationen, die zur Folge haben können, dass es zur Bildung von Ressentiments und Vorurteilen kommt. Insbesondere im Gesundheitswesen spielt die interkulturelle Kommunikation eine wachsende Rolle. Patientinnen und Patienten reisen über den Globus, um einen Spezialisten zu konsultieren, Flüchtlinge aus dem Nahen Osten oder vom afrikanischen Kontinent treffen auf westliche Ärzte und Pflegepersonal, engagierte Fachkräfte aus den Industrienationen reisen in Entwicklungsländer (zum Beispiel „Ärzte ohne Grenzen”), um mit ihrem Wissen und ihrem medizinischen Können zu helfen. Im Jahr 2014 waren Krankenhausstationen in Deutschland mit bis zu 30 Prozent türkischen bzw. muslimischen Patienten belegt [1]. Auch der Medizintourismus nimmt in Deutschland zu. Im Jahr 2014 ließen sich 251.000 Patienten aus 176 Ländern in Deutschland behandeln, das entspricht einem Zuwachs zum Vorjahr von 4,4 Prozent. In all diesen Fällen ist die Kommunikation die Plattform und gleichzeitig das Instrument, um die Begegnung, insbesondere aber die medizinische Behandlung zu gestalten und für beide Seiten zufriedenstellend gelingen zu lassen.

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