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10207 Personaleinsatz mit logistischen Methoden – Schichtplanung in Krankenhaus und Pflegeeinrichtung

Im personalintensiven Gesundheitswesen spielt der effektive Personaleinsatz seit jeher eine zentrale Rolle für wirtschaftlichen Erfolg. Ergonomische Arbeitszeitmodelle und die Leistungserbringung werden dort miteinander verknüpft. In welchem Umfang auch der Personalknappheit begegnet werden kann, ist von den spezifischen Voraussetzungen jeder Organisation abhängig. Der vorliegende Beitrag verdeutlicht den Ansatz, Schichtplanung und Personaleinsatz im Lichte logistischer Methoden zu betreiben, um das bestmögliche Besetzungsziel zu erreichen. Er gliedert sich in
eine Charakterisierung der Personalsituation im Gesundheitswesen,
die sich ergebenden planerischen Anforderungen,
die Beschreibung der Planungsphasen,
die Erörterung und exemplarische Beschreibung von Zielsetzungen und Instrumenten, wie sie in jeder Phase des Planungsprozesses zu unterscheiden sind.
von:

1 Personalnotstand

Mit den jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit zur Erreichung eines Mindestbetreuungsstandards mit Pflegeuntergrenzen und dem Ganzhausansatz soll lang anhaltenden Entwicklungen bei der personellen Ausstattung der Klinikpflege entgegengewirkt werden. Dieser Vorstoß hat nicht nur dem regelmäßig wiederholten Weckruf zur Beseitigung des Pflegenotstands, sondern auch der von vielen als bestandsgefährdend angemahnten Personalsituation im Gesundheitswesen generell – im Ärztlichen Dienst wie im Pflegedienst – neuen Vorschub geleistet.
Strukturell tief greifende Ursachen
Der Begriff „Pflegenotstand” selbst wurde in den 1960er-Jahren geprägt und bezog sich seinerzeit auf einen Personalmangel, der sich im Zuge vermehrter Klinikneugründungen einstellte. Die regelmäßige Wiederkehr der Diskussion eines Pflegenotstands war nie sachgrundlos, hat heutzutage aber weiterführende und strukturell tief greifende Ursachen.
Wirtschaftliche Schieflage
Die Zahl der Kliniken ist allein in den Jahren von 2000 bis 2017 um rund 13 % zurückgegangen. Auch die Anzahl von Belegtagen nahm ab und lag 2017 deutschlandweit mit 141,2 Mio. um rund 16 % niedriger als noch im Vergleichsjahr 2000 [1]. Die Patientenzahlen hingegen erhöhten sich um 15 % von 17,2 auf 19,8 Mio. Personen, jedoch mit deutlich niedrigerer Verweildauer von 7,3 Tagen, verglichen mit 9,7 Tagen im Jahr 2000. Die Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks durch Kostendeckelung wie auch kurzfristige Schwankungen in den Patientenzahlen führen in der Folge immer häufiger dazu, dass eine Vielzahl der Krankenhäuser in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, sich in eine Trägerschaft begeben müssen oder schlicht geschlossen werden [2].

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