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10230 New Work und Qualitätsmanagement – Geschwister im Geiste?

Der Beitrag geht den Fragen nach: Wie viel New Work steckt im Qualitätsmanagement? Und: Wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede der beiden Ansätze? Zur Beantwortung der beiden Fragen werden zunächst die 14 Kernelemente von New Work erläutert. Anschließend werden die Grundannahmen der großen Qualitätsmanagementmodelle erläutert und abschließend grundlegende Gemeinsamkeiten und Gegensätze exemplarisch dargestellt: Während New Work die Selbstbestimmung der Mitarbeitenden einer Organisation in den Mittelpunkt stellt, zielt Qualitätsmanagement primär auf die Optimierung von Prozessen, Strukturen und Ergebnissen ab. Auf den ersten Blick scheinen die beiden Ansätze also nichts miteinander zu tun zu haben.
Bei genauerer und differenzierterer Betrachtung zeigen sich jedoch viele Gemeinsamkeiten, z. B. in Bezug auf Kompetenz- und Stärkenorientierung, offene Kommunikation, kontinuierliche Verbesserung, Lernkultur und Transparenz. Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es aber auch einen wesentlichen Unterschied: Während das derzeit praktizierte Qualitätsmanagement überwiegend top-down in Machthierarchien denkt und handelt, agiert New Work primär auf Augenhöhe in Form einer Heterarchie. Dennoch überwiegt das Verbindende, sodass man beide Konzepte als Geschwister im Geiste bezeichnen kann, die gemeinsam ein unschlagbares Team bilden können.
von:

1 Was ist New Work?

Der Begriff und das Konzept von „New Work” haben in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit und Bedeutung gewonnen. Es gibt jedoch keine einheitliche Definition dessen, was New Work ist, da es viele verschiedene Ansätze und Interpretationen gibt. Schermuly hat daher sehr treffend von einem „Containerbegriff” gesprochen, in den alles hineinpasst [1].
Selbstbestimmung
Unserem Verständnis von New Work liegt die folgende Definition zugrunde: New Work ist eine neue und andere Art und Weise, die individuelle Arbeit sowie die soziale Zusammenarbeit auf dem Grundprinzip der Selbstbestimmung zu gestalten. Dabei handelt es sich zum einen um die persönliche Selbstbestimmung auf der Ebene des Individuums und zum anderen um die kollektive Selbstbestimmung auf der Ebene von Teams und Organisationen (auch Selbstorganisation genannt) [2].
Dieses Verständnis orientiert sich an Frithjof Bergmann, den Begründer von New Work. Sein Ansatz betont die individuelle Selbstbestimmung als zentralen Aspekt von New Work. „Diese Selbstbestimmung ist der Grundbaustein, das Molekül, aus dem das System der Neuen Arbeit Stück für Stück aufgebaut worden ist.” [3]. Die individuelle Selbstbestimmung bildet somit den eigentlichen Kern von New Work.
Eigenständig handeln
Auf der Ebene des Individuums bedeutet Selbstbestimmung die Möglichkeit, eigenständig zu handeln. Ein wichtiger Aspekt von New Work ist es daher, dass der Mensch seine Arbeit selbst bestimmen und gestalten kann. Dazu zählt vor allem die eigenständige Wahl der Arbeitsinhalte, des Arbeitsumfangs, des Arbeitsorts, der Arbeitsdauer und des Arbeitspartners. Je freier diese Entscheidungen selbst getroffen werden können und je mehr Bereiche dies umfasst, desto mehr entspricht die Arbeit der Idee des New Work.

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