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10720 Das Burnout-Syndrom: erschöpft – verbittert – ausgebrannt

Der Begriff Burnout ist zum Modewort geworden und wird in vielfältigem Zusammenhang verwendet. Aber wer weiß genau, was sich dahinter verbirgt? Bei bis zu 130 Symptomen, die mit dem Burnout-Syndrom in Zusammenhang gebracht werden, fällt der Überblick schwer. Der vorliegende Beitrag soll helfen, sich dem Krankheitsbild „Burnout” zu nähern. Dabei soll der Leser Antworten auf die folgenden Fragen bekommen: Durch welche Symptome ist Burnout gekennzeichnet? Welchen Entwicklungsverlauf nimmt Burnout? Woran kann man Betroffene erkennen? Wie kann man Burnout behandeln und was kann man tun, damit es gar nicht erst soweit kommt? Abschließend soll noch die Frage geklärt werden, welche Aufgabe dem Arbeitgeber im Prozess der Burnout-Entstehung, -Prävention und -Behandlung zukommt.
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1 Einführung

Ein Fallbeispiel zur Einführung
„Ich bin Medizintechniker, 28 Jahre alt und habe vor zwei Jahren mein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen. Ich habe nun einen recht gut bezahlten Job in einem Krankenhaus. Seit letztem Jahr bin ich verheiratet, wir haben ein fünf Monate altes Kind. Einen Jungen. Ich sehe ihn kaum, da er schon schläft, wenn ich nach Hause komme. Leider nur so lange, bis ich mich hingelegt habe. Er schläft schlecht, schreit viel, es gibt Nächte, da drehe ich fast durch. Am Morgen komme ich kaum noch aus dem Bett. Nur die Flucht vor unserem brüllenden Baby treibt mich auf die Arbeit, denn dort ist seit etwa einem Jahr auch der Teufel los! Der Chefarzt wurde ausgetauscht und seitdem geht alles drunter und drüber. Man sollte meinen, das würde nur die Ärzte betreffen, aber weit gefehlt. Keiner fühlt sich mehr zuständig, aber alle stellen Ansprüche. Die Ärzte reichen ihren Stress und ihren Erfolgsdruck direkt an uns weiter. Jeder Arzt meint, er müsse sich um seine Sorgen zuerst kümmern, damit er vor dem neuen Chefarzt gut dasteht, beim Kampf um die Stationsarztstellen.
Um mich herum gab es schon einige Entlassungen, auch in höheren Positionen. Die Zuständigkeiten werden neu strukturiert, als Neuling weiß man überhaupt nicht mehr, wohin man sich bei Problemen wenden kann. Die „Überlebenden” reagieren mit noch stärkerem Engagement, noch mehr Einsatz, noch mehr Überstunden, noch akribischerer Arbeit. Ich war auch mal einer von denen. Aber das hat doch alles sowieso keinen Sinn. Ich kann sowieso nichts machen. Wenn sie uns rausschmeißen wollen, dann interessiert es sie doch nicht, ob wir sauber gearbeitet haben! Ich werde jedenfalls nur noch tun, was nötig ist, sollen sich die anderen doch abstrampeln!”
Problemstellung
Es ist ein schleichender Prozess, während dessen aufopferungsvolle, engagierte Mitarbeiter, die mit großer Begeisterung und hoher Motivation ihrer Tätigkeit nachgehen, zu leicht reizbaren und zynischen Menschen werden. Mehr und mehr zeigen sie deutliche Symptome einer körperlichen und psychischen Erschöpfung. Ihre Batterien sind leer. So leer, dass sie sich aus eigener Kraft nicht mehr helfen können. Die Diagnose: Burnout. Eine Ansammlung von schweren, diffusen Symptomen der Erschöpfung und des Ausgebranntseins.

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