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10741 „Alles nur noch Stress!” – Qualitätssteigerung durch Betriebliches Gesundheitsmanagement in Klinik, Reha und Pflege

Viele Einrichtungen des Gesundheitswesens haben es inzwischen erkannt: Ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement, in dem es um die Erhaltung und Förderung der physischen wie psychischen Gesundheit eines jeden Mitarbeiters geht, stellt einen langfristigen Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor dar. Der folgende Artikel soll am Beispiel der Gesundheitsbranche aufzeigen, wie in einer durch Arbeitsverdichtung und Prozessoptimierung, insbesondere aber durch Kostendruck und Finanzknappheit stark belasteten Arbeitsumgebung die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur erhalten, sondern auch gefördert werden kann.
Arbeitshilfen:
von:

1 Ausgangslage: die Situation für die Mitarbeiter im Gesundheitsbereich

Starke Arbeitsverdichtung
Die Gesundheitsbranche sieht sich in den letzten Jahren nahezu permanent großen Veränderungen und Krisen gegenüber. Die stark an Kosten und Effizienz ausgerichtete Personalpolitik in den Einrichtungen des Gesundheitswesens führt vor allem bei Mitarbeitern mit direktem Patientenkontakt zu einer enormen Arbeitsverdichtung. Hohe Leistungsvorgaben, oft nicht orientiert beispielsweise an einem sinnvollen Pfleger-Patienten-Schlüssel und eine massive Erhöhung administrativer Tätigkeiten erzeugen hohen Druck, dem viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr gewachsen sind. Die Arbeit hat mit dem ursprünglichen Ziel und Anspruch vieler Mitarbeiter, nämlich beispielsweise helfend, pflegend und heilend tätig zu sein, immer weniger zu tun. Vielmehr müssen, um den hohen Zielvorgaben gerecht zu werden, den Patienten mitunter „Produkte”, sprich zum Beispiel Operationen oder Heilmittel, „verkauft” werden, die sie im besten Fall nicht brauchen oder die teilweise sogar ungeeignet sind. Die Qualität der Arbeit wird verstärkt in der Erreichung von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und nicht mehr in Kategorien von Patientenzufriedenheit oder Mitarbeitermotivation gemessen.
Personalabbau
Der zunehmende Kostendruck bei gleichzeitig erhöhtem Pflegebedarf wird paradoxerweise häufig mit Personaleinsparungen und Tätigkeitsausdehnungen gekontert. Hinzu kommt die Problematik, dass es gerade im Gesundheits- und Pflegebereich an qualifizierten Fachkräften mangelt [1].
Um es auf den Punkt zu bringen: Im Gesundheitssektor findet eine erhebliche Ausweitung und auch Vertiefung des Arbeitsfelds statt. Pflegerinnen und Pfleger, aber auch Ärztinnen und Ärzte müssen nicht nur mehr leisten, sie müssen häufig auch größere Verantwortung übernehmen und gleichzeitig mehr administrative Tätigkeiten übernehmen als je zuvor. Zwar wird an einigen Stellen durchaus nach zusätzlichem Personal gesucht, es erweist sich aber als äußerst schwierig, entsprechend qualifizierte Fachkräfte unter den gegebenen Bedingungen zu finden. Zudem zeichnet sich ab, dass die inzwischen langjährig im Gesundheitsbereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „in die Jahre” kommen und somit den Anforderungen der Tätigkeit nicht mehr in vollem Maße gewachsen sind. Folge ist, dass z. B. immer mehr Pflegekräfte nicht mehr im Schichtdienst arbeiten können, was zu einer zusätzlichen Belastung für die noch „schichtdienstfähigen” Kolleginnen und Kollegen und damit zu einer Abwärtsspirale führt. Die verbliebenen Pflegekräfte müssen mehr Schicht- und Nachtdienste übernehmen, was zu einer zusätzlichen Belastung und damit zu einer vorzeitig eintretenden „Schichtunfähigkeit” und mithin zu einer höheren Belastung der verbliebenen Belegschaft führt.

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