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14050 Wundmanagement

Das moderne Wundmanagement erkennt früh und therapiert ggf. vorhandene Ursachen für eine Wundheilungsstörung. Es beginnt bei elektiven Eingriffen (geplanten Operationen, bei denen der Operationszeitpunkt frei wählbar ist) bereits mit der OP-Vorbereitung. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Wundarten, nennt die Risikofaktoren für die Entstehung von postoperativen Wundinfektionen, streift das Thema multiresistente Erreger und gibt praktische Hilfestellung in Form von Checklisten und Standards. Diese Vorlagen sollen an das eigene Haus angepasst werden und können zusätzlich als Bundle zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen in den hausinternen Hygieneplan eingearbeitet werden.
Arbeitshilfen:
von:

1 Wundmangement

Modernes Wundmanagement
Die Behandlung von Wunden (chronisch oder traumatisch) stellt das medizinische Personal immer wieder vor neue Herausforderungen. Hilfestellung für die Praxis bieten unterschiedliche Expertenstandards, Leitlinien und KRINKO-Empfehlungen (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention). Der Gesetzgeber hat zum 01.01.2017 ein Qualitätssicherungsverfahren zur Vermeidung von Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen (postoperativen Wundinfektionen) gestartet. Momentan steht die postoperative Wundinfektion SSI (Surgical Site Infection) mit 24,3 % an erster Stelle der nosokomialen Infektionen [1]. Jede Wundinfektion hat für den einzelnen Patienten sowie für das Krankenhaus belastende Auswirkungen, wie längerer Krankenhausaufenthalt, stärkere Schmerzen, längere Arbeitsunfähigkeit und vermehrte Kosten. Durch eine systematische Überwachung und gezielte Präventionsmaßnahmen sollen vermeidbare Wundinfektionen verhindert werden. Da es eine Fülle an Operationen und Risikopatienten gibt, erhebt der Inhalt dieses Artikels und der Arbeitshilfen keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

1.1 Hintergrund

Vollständige Dokumentation
Neben der gesetzlichen Verpflichtung nach § 23 des Infektionsschutzgesetzes, in einer gesonderten Niederschrift nosokomiale Infektionen und Erreger mit Multi-Resistenzen zu erfassen, fordert der Gesetzgeber nun auch eine vollständige Dokumentation von Wundinfektionen. Seit 2017 ist ein sektorenübergreifendes QS-Verfahren eingeführt, indem nun auch eine Dokumentationspflicht für bestimmte postoperative Wundinfektionen besteht. Es wird in den kommenden 5 Jahren getestet und soll dann in den Regelbetrieb übergehen. Ab 2018 sind Krankenhäuser und operierende Praxen verpflichtet, Angaben zum Infektions- und Hygienemanagement zu machen und bei bestimmten Indikatoroperationen den Qualitätssicherungsbogen (QS-Bogen) auszufüllen. Im Falle von bestimmten ICD (International Classification of Diseases and Related Problems) – und OPS (Operationen- und Prozedurenschlüssel) – Kodierungen, wird dieser Bogen i.R. automatisch vom Krankenhausinformationssystem ausgelöst. Das Wissen über die Anzahl der Wundinfektionen verfolgt das Ziel, Behandlungserfolge bzw. ineffektive Maßnahmen zu unterscheiden, um eine evtl. notwendige Therapie individuell anzupassen.

1.1.1 Qualitätssicherung

Vertragsärztliche Versorgung
In der vertragsärztlichen Versorgung sind operativ tätige Ärzte der folgenden Fächer aktuell verpflichtet, jede stationär behandlungsbedürftige postoperative Wundinfektion fallbezogen zu erfassen:

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