14210 Das Patientenzimmer der Zukunft
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Krankenhausinfektionen mit multiresistenten Erregern sind weltweit zunehmend eine Herausforderung: Jährlich erkranken rund 500.000 Patientinnen und Patienten allein in Deutschland daran. Doch wie können solche Infektionen verhindert werden? Und kann eine neue Raumplanung das Risiko für die Übertragung der Erreger verringern? Dazu haben ein interdisziplinäres Team aus Architek:innen, Mediziner:innen, Matierialwissenschaftler:innen sowie eine Reihe von Unternehmenspartnern ein infektionspräventives Patientenzimmer der Normalpflege entwickelt.
Dieser Beitrag beleuchtet zunächst den Planungs- und Umsetzungsprozess des Prototypen „Patientenzimmer” mit der Darstellung ausgewählter baulicher Musterlösungen. Zudem werden umfangreiche Evaluationen des gebauten Patientenzimmers während des World Health Summit 2020 beschrieben. Abschließend werden die Überführung in ein Forschungs- und Studienlabor auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig sowie die Relevanz zukünftiger Forschung gezeigt. von: |
1 Einleitung
Herausforderung: Infektionen im Krankenhaus
Das Ausmaß nosokomialer Infektionen, also solcher Infektionen, die Patient:innen im Zuge einer medizinischen Behandlung erwerben, ist beträchtlich. Die Mehrzahl der in deutschen Krankenhäusern erworbenen Infektionen führt zu weiteren Behandlungen, zu Mehrkosten aufgrund von längeren Liegezeiten und in jährlich bis zu 20.000 Fällen zu einem verfrühten Tod [1]. Verschiedene Faktoren begünstigen die hohe Zahl nosokomialer Infektionen, von denen etwa 20 bis 30 % exogen (von außen), also beispielsweise durch andere Patient:innen oder das Personal, an die Patient:innen herangetragen werden [2] [3].
Das Ausmaß nosokomialer Infektionen, also solcher Infektionen, die Patient:innen im Zuge einer medizinischen Behandlung erwerben, ist beträchtlich. Die Mehrzahl der in deutschen Krankenhäusern erworbenen Infektionen führt zu weiteren Behandlungen, zu Mehrkosten aufgrund von längeren Liegezeiten und in jährlich bis zu 20.000 Fällen zu einem verfrühten Tod [1]. Verschiedene Faktoren begünstigen die hohe Zahl nosokomialer Infektionen, von denen etwa 20 bis 30 % exogen (von außen), also beispielsweise durch andere Patient:innen oder das Personal, an die Patient:innen herangetragen werden [2] [3].
Gleichzeitig stehen in deutschen Krankenhäusern kaum Einbettzimmer zur Verfügung, während im westeuropäischen Ausland und insbesondere in Skandinavien überwiegend Stationen mit Einbettzimmern gebaut werden. Der steigende Kostendruck, Personalmangel und der demografische Wandel stellen Krankenhausbetreiber zudem vor neue Herausforderungen in der Krankenhaushygiene und somit in der Infektionsprävention.
Es ist noch nicht ausreichend empirisch untersucht, inwiefern Mehrbettzimmer und Zweibettzimmer ertüchtigt werden können, um exogenen nosokomialen Infektionen vorzubeugen und dabei zugleich den verschiedenen Anforderungen der Pflege, der Patient:innen, der Reinigung, des Arbeitsschutzes und weiteren gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden [4].
