10350 Moderne Methoden der Kompetenz- und Wissensvermittlung – Virtual Classrooms
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Die Pandemie hat in der Aus- und Weiterbildung im Hinblick auf Webinare, Videotrainings und Onlinetrainings in virtuellen Klassenräumen vieles geändert. Gerade auch im Qualitätsmanagement mit seinen dynamischen Anforderungen ist man zunehmend auf diese Qualifizierungsformate angewiesen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Virtual Classroom ist und welche Arten von Onlinetrainings es gibt. Sie erhalten darüber hinaus Informationen über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und die technischen Voraussetzungen. Es wird erläutert, wie ein Onlinetraining geplant und durchgeführt wird, um bestmöglich die Chancen dieser modernen Methode der Kompetenz- und Wissensvermittlung zu nutzen und Risiken zu vermeiden.
Am Beispiel einer Virtual Classroom Software werden Ihnen die verschiedenen Nutzungsszenarien in einem Onlinetraining dargestellt. von: |
Problemstellung
Webinare, Videotrainings und Onlinetrainings in virtuellen Klassenräumen (engl. virtual classrooms oder VC) gehören schon seit Jahren zum Standard in der Aus- und Weiterbildung. Dennoch nutzten viele Unternehmen und Weiterbildungsanbieter diese Lehrformen trotz Vorhandensein entsprechender Technik nur sporadisch und gaben Präsenztrainings generell den Vorrang.
Webinare, Videotrainings und Onlinetrainings in virtuellen Klassenräumen (engl. virtual classrooms oder VC) gehören schon seit Jahren zum Standard in der Aus- und Weiterbildung. Dennoch nutzten viele Unternehmen und Weiterbildungsanbieter diese Lehrformen trotz Vorhandensein entsprechender Technik nur sporadisch und gaben Präsenztrainings generell den Vorrang.
Die COVID19-Pandemie änderte in dieser Hinsicht vieles. Sicherheitsbeschränkungen in Unternehmen, die temporäre Einstellung von Prozessen in Organisationen und Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass klassische Vor-Ort-Trainings nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich sind. Immer mehr Menschen arbeiten inzwischen im Homeoffice – sofern ihre Tätigkeiten dafür geeignet sind. Auch in Unternehmen, die bislang Homeoffice nur tageweise oder nicht für alle Mitarbeiter ermöglicht haben, werden inzwischen häufig so viele Mitarbeiter wie möglich an den Heimarbeitsplatz geschickt.
Unternehmen wie Weiterbildungsanbieter sind daher nun gefordert, sich mit den möglichen Alternativen zu den klassischen Präsenzformen der Aus- und Weiterbildung auseinanderzusetzen. Gerade im Qualitätsmanagement mit seinen dynamischen Anforderungen ist man zunehmend auf diese Qualifizierungsformate angewiesen.
1 Onlinetrainings im Überblick
Seit Jahren setzen sich Unternehmen mit verschiedensten Formen von Onlinetrainings auseinander. Und doch verwirren gerade die diversen unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Inhaltsdeutungen viele Trainer/-innen und Anwender. Im Folgenden werden die verschiedenen Onlineschulungsarten vorgestellt, die Begrifflichkeiten erklärt und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Schulungen aufgezeigt.
1.1 Webinare
Ein Webinar (hergeleitet von Webseminar) ist in seiner ursprünglichen Form ein Seminar, das über das World Wide Web gehalten wird. Der Begriff „Webinar” ist seit 2003 beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke eingetragen. Inzwischen werden die unterschiedlichsten Veranstaltungen als Webinar bezeichnet. Beispiele hierfür sind Marketingveranstaltungen, wo Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen oder erklären. Auch Vorträge, Onlinebesprechungen oder Diskussionsrunden sind über Webinare realisierbar.
Webinare sind vielseitig einsetzbar
In meiner Praxis als Trainer nutze ich die Methode Webinar gerne zur Vermittlung kompakter Themeninhalte. Nehmen wir das Beispiel Normenrevisionen. Teilnehmende, die grundsätzliche Normenkenntnisse besitzen, können sich in solchen Webinaren (Dauer 1–1,5 Std.) kurz und knapp mit den Neuerungen einer Normenrevision vertraut machen. Durch die Interaktionsfunktionen der eingesetzten Software haben sie direkt die Möglichkeit, Verständnisfragen an Trainer bzw. Präsentatoren zu stellen. Üblicherweise haben die meisten Teilnehmenden bei diesen Formaten den Wunsch, schnell auf den neuen Wissensstand gebracht zu werden. Der Wunsch nach Interaktivität ist daher nicht besonders ausgeprägt.
In meiner Praxis als Trainer nutze ich die Methode Webinar gerne zur Vermittlung kompakter Themeninhalte. Nehmen wir das Beispiel Normenrevisionen. Teilnehmende, die grundsätzliche Normenkenntnisse besitzen, können sich in solchen Webinaren (Dauer 1–1,5 Std.) kurz und knapp mit den Neuerungen einer Normenrevision vertraut machen. Durch die Interaktionsfunktionen der eingesetzten Software haben sie direkt die Möglichkeit, Verständnisfragen an Trainer bzw. Präsentatoren zu stellen. Üblicherweise haben die meisten Teilnehmenden bei diesen Formaten den Wunsch, schnell auf den neuen Wissensstand gebracht zu werden. Der Wunsch nach Interaktivität ist daher nicht besonders ausgeprägt.
1.2 Virtual Classrooms (VC)
Bei Virtual Classrooms handelt es sich um Veranstaltungen, bei denen die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Vordergrund steht. Im Managementsystembereich gibt es nach unserer Erfahrung kein Thema, das nicht auch in einem Virtual Classroom gut vermittelt werden kann.
| • | Üblicherweise werden diese Trainings in kleineren Gruppen von fünf bis zu zwölf Teilnehmern abgehalten. |
| • | Die eingesetzte Software verfügt üblicherweise über umfangreiche Funktionselemente (z. B. Gruppenräume, Whiteboard oder Chatfunktionen), durch die ein sogenannter virtueller Klassenraum zielgerichtet gestaltet werden kann. |
| • | Die Funktionselemente sind im Rahmen der Planung des Klassenraums durch den Trainer/die Trainerin in der Regel konfigurierbar. |
Wie intensiv während eines Trainings im VC die Interaktionsmöglichkeiten für die Teilnehmenden sind und welche Arten der Interaktion genutzt werden, hängt stark von der Teilnehmerzahl und den zu vermittelnden Lerninhalten ab.
In meiner Praxis als Trainer stelle ich den Teilnehmenden in mehrtägigen Onlinetrainings Managementsystemansätze und die entsprechenden Normen vor. Sie lernen in diesen Trainings, was die relevanten Anforderungen sind und wie diese in der eigenen Organisation umgesetzt sowie entsprechende Werkzeuge und Prozesse dazu aufgebaut, eingeführt und aufrechterhalten werden.
Solche Onlinetrainings sind sehr umfangreich und vom zeitlichen Umfang her mit den vergleichbaren Präsenztrainings identisch. Trainer und Teilnehmende sind ganztägig im virtuellen Klassenraum. Wie viele Tage ein solches Seminar dauert und ob es in einem Modul oder mehreren abgewickelt wird, ist vom jeweiligen Themeninhalt abhängig.
Interaktivität erhöht den Lerntransfer
In den Trainings ist der Wunsch nach Interaktivität mit dem Trainer und Austausch mit den anderen Teilnehmenden sehr groß. Video- und Audiofunktionen sowie Chat werden intensiv genutzt. Über abwechslungsreiche und praxisbezogene Übungen in kleinen Gruppen gelingt es den Teilnehmenden, das Gelernte umzusetzen und einen Lerntransfer zu erfahren.
In den Trainings ist der Wunsch nach Interaktivität mit dem Trainer und Austausch mit den anderen Teilnehmenden sehr groß. Video- und Audiofunktionen sowie Chat werden intensiv genutzt. Über abwechslungsreiche und praxisbezogene Übungen in kleinen Gruppen gelingt es den Teilnehmenden, das Gelernte umzusetzen und einen Lerntransfer zu erfahren.
1.3 Videotrainings
Es handelt sich um vorproduzierte Videos, die nicht live präsentiert werden, sondern den potenziellen Teilnehmenden auf Abruf zur Verfügung gestellt werden. Das Videotraining ist besonders geeignet für Lehrinhalte, die sich durch animierte oder gefilmte Visualisierung anschaulicher und einprägsamer erlernen lassen als z. B. durch gedruckte Medien.
Verwandte Bezeichnungen des Videotrainings sind z. B. die Videoanleitung, das Videotutorial oder die Filmanleitung. Sie finden diese Formate in unzähliger Menge auf Plattformen wie YouTube. Allen gemein ist der Ansatz, den Betrachtern visuell Kenntnisse zu vermitteln. Dies geschieht oft in Form von Tutorials. Ziel kann z. B. sein, Kunden die Funktionsweise von Produkten näherzubringen und komplexe Vorgänge einfach und vom Betrachter reproduzierbar darzustellen. Durch die klare Strukturierung der zu vermittelnden Inhalte ist das gezielte Ansteuern und Wiederholen einzelner Kapitel oder Abschnitte des Videos möglich.
Ein aufgezeichnetes Webinar kann natürlich auch in ein Videotraining umgewandelt werden. Der Unterschied zum Webinar ist dann, dass der Trainer bzw. Präsentator nicht mehr live auftritt. Bereiche können bearbeitet und geschnitten werden. Unerwünschte Inhalte können ganz gelöscht werden.
2 Technische Voraussetzungen
Webkonferenztechnologien ermöglichen eine ortsungebundene und synchrone Kommunikation und Zusammenarbeit von Menschen über das Internet. Wahrscheinlich nutzen Sie eine solche Lösung schon seit Jahren in Ihren Unternehmen.
Die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung eines Onlinetrainings sind in der heutigen Zeit sehr vielfältig. Die Auswahl und der Einsatz der jeweiligen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) hängt natürlich zum großen Teil davon ab, welche IKT am Arbeitsplatz im Büro oder zu Hause für Sie verfügbar ist, was für ein Training im Speziellen geplant ist und welche Ziele mit dem Onlinetraining verfolgt werden sollen.
Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die gängigsten technischen Möglichkeiten für die Umsetzung von Onlinetrainings geben.
2.1 Konferenzsysteme
Viele Unternehmen verfügen schon seit Jahren über Konferenzsysteme mit Monitor und Kamera. Die Teilnehmer können sich hören und sehen sowie Dokumente zeigen, bearbeiten und untereinander austauschen. Einige Unternehmen betreiben spezielle, sehr leistungsfähige Datenleitungen, mit denen die Bereiche, Werke bzw. Niederlassungen untereinander verbunden sind. Dies hat zur Folge, dass die Bild- und Tonqualität dieser Konferenzsysteme in der Regel sehr gut ist. Bilder bauen sich sehr schnell auf und Störungen sind selten. Bekannte Anbieter in diesem Bereich sind zum Beispiel:
